Ambulantes Operieren: Anästhesie
Liebe Patientin, lieber Patient,
auf dieser Seite möchten wir Ihnen Informationen geben über unsere Anästhesieverfahren bei ambulanten Operationen im Allgemeinen sowie die organisatorischen Abläufe in unserer Praxisklinik.
Allgemeine Informationen
Bei Ihnen soll ein ambulanter Eingriff/eine ambulante Operation durchgeführt werden.
Die damit in Zusammenhang stehenden Fragen konnten Sie mit Ihrem Operateur besprechen. Zur Vorbereitung auf das notwendige Gespräch mit Ihrem Anästhesisten (das sogenannte Prä-Medikationsgespräch/Narkosegespräch) möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige hilfreiche Informationen geben.
Ein wichtiger Punkt vorweg:
Die für das ambulante Operieren erforderlichen Standards im apparativen, räumlichen und personellen Bereich unterscheiden sich nicht von denjenigen bei stationärer Behandlung.
Sie werden ausschließlich durch langjährig erfahrene Fachärzte behandelt, die Assistenz und Betreuung erfolgt durch ebenso erfahrene Fachkräfte.
Unser vom Kreiskrankenhaus Grevenbroich angemieteter Operationssaal sowie auch der zugehörige 5-Betten-Aufwachraum sind apparativ hochmodern ausgestattet, erfüllen alle einschlägigen Vorschriften (z.B. Hygiene-Standards) und ermöglichen damit ein Arbeiten auf zeitgemäßem Niveau.
Grundsätzlich gelten bei Operationen im ambulanten Bereich die gleichen Bedingungen wie für den klinischen, stationären Bereich. Dies bezieht sich insbesondere auch auf das Nüchternheitsgebot (ausgenommen Eingriffe in rein örtlicher Betäubung):
Am Vorabend vor der Operation können Sie ganz normal essen und trinken. Ab mindestens 6 Stunden vor der Operation darf nichts gegessen werden, klare Flüssigkeit (also Limonade, Cola, Wasser, Tee oder Kaffee ohne Milch) dürfen bis maximal 2 Stunden davor noch getrunken wer-den.
Anästhesieverfahren
Grundsätzlich kommen folgende Verfahren zur Anwendung:
- Allgemeinanästhesie („Vollnarkose“)
- Regionalanästhesie („Teilbetäubung“)
- Lokalanästhesie („örtliche Betäubung“)
- sowie Kombinationen dieser Verfahren
Über das für Sie am besten geeignete Verfahren klärt Sie Ihr behandelnder Narkosearzt im Vorgespräch auf.
Die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) schaltet Bewusstsein und Schmerzempfindung für die Zeit der Operation aus,
Dies wird erreicht durch die Gabe geeigneter Medikamente (Narkosemittel) über eine Infusion, in bestimmten Fällen (z.B. Kinderanästhesie) ggf. auch zunächst durch die Gabe gasförmiger Narkosemittel.
Während der Operation bzw. Narkose werden Ihre lebenswichtigen Organfunktionen (insbesondere Atmung und Herz-Kreislauffunktion) kontinuierlich überwacht.
Nach Beendigung des operativen Eingriffes wird die Zufuhr der Narkosemittel gestoppt, und Sie wachen nach kurzer Zeit wie aus einem sehr tiefen Schlaf wieder auf.
Durch eine genaue und individuelle Dosierung der verwendeten modernen Narkosemittel ist eine sehr schonende Narkoseführung möglich sowie beste Verträglichkeit gegeben, Nebenwirkungen wie z.B. post-operative Übelkeit und Erbrechen, Kreislaufprobleme oder ähnliches sind extrem selten (und können natürlich auch entsprechend behandelt werden).
Regionalanästhesie (Teilbetäubung)
Hierbei wird nur ein bestimmter Teil des Körpers (zum Beispiel ein Arm bei der „Armplexus-Anästhesie“) oder auch die untere Körperhälfte ( „Spinal- oder Periduralanästhesie“) betäubt.
Dies geschieht im Allgemeinen durch das Einspritzen eines geeigneten Medikamentes (Lokalanästhetikum) an bestimmten Körperstellen (z.B. Achselhöhle oder im Bereich des Halses bzw. an der unteren Wirbelsäule).
Über Einzelheiten dieser Verfahren informieren wir Sie im Rahmen des Prämedikationsgespräches, sofern diese Methoden für die bei Ihnen geplante Operation in Betracht kommen.
Lokalanästhesie („örtliche Betäubung“)
Kleinere ambulante Eingriffe, z.B. einzelne kleine Hauttumoren/Muttermale können ggf. in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Nähere Informationen hierzu gibt Ihnen bei Bedarf Ihr Operateur, der diese Betäubung im Allgemeinen dann auch durchführt.
Spezielle Abläufe in unserer Praxisklinik:
Nachdem Sie mit Ihrem Operateur den geplanten Eingriff besprochen haben und ein OP-Termin vereinbart wurde, sprechen Sie mit Ihrem Narkosearzt über das geplante Anästhesieverfahren. Hierzu haben Sie den Ihnen ausgehändigten Fragebogen schon möglichst vollständig ausgefüllt. Der Narkosearzt wird mit Ihnen das vorgesehene Verfahren und weiteres, wie z.B. die Einnahme ihrer Dauermedikation bei Vorerkrankungen, besprechen. Bei eventuell erforderlichen Voruntersuchungen durch z.B. Ihren Hausarzt bekommen Sie eine entsprechende Überweisung mit. Dies ist aber nicht immer erforderlich.
Das Narkosegespräch kann häufig direkt im Anschluss an das Gespräch mit Ihrem Operateur stattfinden. Manchmal ist auch das Vereinbaren eines neuen Termins erforderlich. Auch besteht die Möglichkeit, das Gespräch am OP-Tag unmittelbar vor dem geplanten Eingriff durchzuführen, sofern keine Besonderheiten vorliegen.
Am OP-Tag melden Sie sich zur vereinbarten Zeit bei unserer Mitarbeiterin im Aufwachraum an (eine Wegbeschreibung dorthin wurde Ihnen beim Vorgespräch ausgehändigt). *
Im Aufwachraum sprechen Sie noch einmal mit Operateur und Anästhesist. Nach Anlegen einer Infusionskanüle werden Sie in den OP-Raum begleitet.
Wir lagern Sie auf dem OP-Tisch, Infusion und Überwachungsgeräte (EKG, Blutdruck, Sauerstoff-Puls-Messung etc.) werden angelegt und die Narkose wird durch Gabe eines schnellwirksamen Schlafmittels eingeleitet.
Nach Beendigung des Eingriffes durch den Operateur stoppen wir die Zufuhr der Narkosemittel und Sie wachen nach kurzer Zeit wie aus einem sehr tiefen Schlaf wieder auf (Kinder schlafen in aller Regel noch nach und werden erst im Aufwachraum wieder richtg wach; dies ist völlig normal).
Im Aufwachraum können Sie schnell wieder etwas trinken, auch eine Kleinigkeit essen. Je nach Erfordernis bekommen Sie weitere Schmerzmittel verabreicht.
Wir geben Ihnen Informationen über die abgelaufene Operation sowie die weitere Nachbehandlung (Termine etc.).
Nach etwa 1-3 Stunden, in Abhängigkeit von der Operation und Ihrem Befinden, können Sie in Begleitung nach Hause fahren (Begleitperson bei Entlassung unbedingt erforderlich).
* Bedingt durch die Corona/Covid-19- Situation melden Sie sich bis auf Weiteres bitte an Ihrem OP-Termin in unserer Praxis an; wir werden Sie dann ins Krankenhaus zu unserem Aufwachraum begleiten. So werden mit Sicherheit die geltenden Distanzregeln eingehalten.